In den letzten Tagen der Weihnachtszeit hat Papst Franziskus in Ergänzungen zum eigentlichen Predigtmanuskript folgende Aussagen gemacht: "Beten wir Gott an und nicht die falschen Götzen, die uns mit der Verlockung von Ansehen und Macht verführen, mit der Verlockung falscher Nachrichten." (6.1.) und am Sonntag: "Bin ich ein Jünger der Liebe Jesu oder ein Jünger des Klatsches, der spaltet? Klatsch ist eine tödliche Waffe: Er tötet, er tötet die Liebe, er tötet die Gesellschaft, er tötet die Brüderlichkeit (Anm. "Geschwisterlichkeit"). Fragen wir uns: Bin ich ein Mensch, der spaltet oder ein Mensch, der mitfühlt?"
- Es sind ziemlich klare und unmissverständliche Worte. Es sind Worte, die sehr gut in die heutige Zeit passen. Dies betrifft unsere Gesellschaft, die Politik, die Familien - und es betrifft auch unsere Kirche. Die grosse Frage, die dabei bleibt ist wirklich: Um was geht es uns mit all unseren verschiedensten Wortmeldungen: Selbstdarstellung, hohe Anzahl Klicks, Auflagenstärkung, Selbstbeweihräucherung? Oder geht es wirklich um die Sache, dass diese sich weiterentwickeln kann? Ehrlichkeit und Bescheidenheit, Demut und Zurückhaltung - sie wären oftmals dienlicher.
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Das Jahr 2023 hat begonnen und schon heisst es in verschiedenen Medien: "Machtkampf" in der Kirche. Dabei wird angespielt auf den Tod von Josef Ratzinger, emeritierter Bischof von Rom, und seine Hinterlassenschaft. Viele Artikel wurden schon veröffentlicht zu diesem Thema und jeden Tag kommen neue hinzu.
Dabei bekommt man das Gefühl, dass es um Selbstdarstellung und Eigeninteressen geht - so unterschiedlich sind die Artikel verfasst. Doch vergessen geht der dienende Charakter der Kirche und damit der dienende Auftrag der jeweiligen Amtsinhaber. Es geht nicht um meine Position, meine Karriere, meine Wünsche. Vielmehr geht es um den Auftrag der Kirche sich als glaubende Gemeinschaft für die Geschöpfe Gottes einzusetzen. Diesen Geschöpfen soll die Botschaft der Liebe Gottes zugetragen werden - in den verschiedensten Formen: Worten, Handlungen, Haltungen und auch in den Sakramenten. Die Kirche hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass Gottes Liebe und Nähe überall erfahrbar wird. So gehört hierzu auch der Auftrag die Menschen dafür zu befähigen und zu beauftragen. Nur wenn sich die Kirche wieder dessen bewusst wird, wird sie glaubwürdige Botschafterin ihres Kernauftrages. - Ihr Ansehen wird dann als "Nebenprodukt" wieder wachsen und gedeihen. Doch das Hauptanliegen kann dann die Welt verändern zu einem wahren miteinander und füreinander. So ist es auch die Aufgabe der Kirche in ihrer Entwicklung in der Welt zu stehen und sich darauf einzulassen. Einzulassen, dass Menschen aus der Verbundenheit zum Schöpfergott das Leben gestalten und prägen. So wünsche ich der Kirche den Mut sich einzulassen, Schritte zu gehen nach vorne und die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen. Dabei auch Dinge anzusprechen, die nicht immer gerne gehört werden. Ich wünsche der Kirche vermehrt den Mut den Glauben zu wagen. Die Kirche bedeutet in sich eigentlich eine "Herausgerufene", wenn das Wort "ekklesia" übersetzt wird. Herausgerufen um in einer Botschaft stehend einen Weg miteinander und füreinander zu gehen..
Und wenn in dieser Zeit des Umbruchs über die Kirche geredet wird, findet man sehr unterschiedliche Stellungnahmen zur Kirche. Die einen reden von der "abwartenden Kirche". Es ist dies eine Kirche, die zuwarten soll und das Ist als Definitivum betrachtet. Und dies auch in der positiven Absicht, dass kein Risiko eingegangen wird. Denn das wäre eine Gefahr; eine Gefahr selbst dann, wenn nur wenige Leute "drohen" mit Abspaltung oder Kirchenspaltung. Und dann gibt es die "Komm-her-Kirche". Sie geht davon aus, dass die Leute wie bei der ehemaligen Volkskirche automatisch zur Kirche und ihren Mitarbeitenden kommen. So darf man warten und die Aufgaben kommen dann schon. Wenn niemand kommt, heisst es dann eben auch: die Leute sind ja zufrieden. Schliesslich gibt es die "Geh-hin-Kirche": Es ist dies ein aktives und engagiertes Gehen zu den Leuten und ihnen wird die Botschaft gebracht in unterschiedlichen Formen: Gemeinschaft, Erlebnis, Austausch. Es wird nicht gewartet, bis jemand fragt oder nicht mehr weiter weiss. Vielmehr werden Angebote gemacht, die anziehend und bereichernd sind und den Weg zu den christlichen Werten und zum Glauben eröffnen. Einen Weg eröffnen, der Menschen aus der Isolation und der Anonymität wieder in die Gemeinschaft zurückholt und Gemeinschaft bildet. Die heutige Zeit fordert eine Geh-hin-Kirche. Sie drückt das Vertrauen aus, dass unser Glaube viel in dieser Gesellschaft und Welt zu sagen hat und dies bereichern und beschenken kann. Es ist ein Schatz, der freiwillig und bereitwillig mit anderen geteilt und zugänglich gemacht wird. Es ist ein Schatz, der sich zeigen lässt und gezeigt werden will. Der Schritt von der "Komm-her-Kirche" zur "Geh-hin-Kirche" ist nicht immer einfach. Er braucht Umstrukturierung, andere Vorgehensweisen und andere Begegnungsmöglichkeiten. Vor allem braucht er das Bewusstsein, dass viele Personen im Miteinander den Weg gehen. Und Weihnachten ist hierfür das schönste Beispiel: Gottes-Sohn geht hin in die Welt; in die Dunkelheit des Lebens und bringt sein Licht des Friedens und der Wärme. Die Nacht, die geweiht ist, weil Gott hinschaut und hingeht. PP ist eine unscheinbare Abkürzung, die die Päpste oftmals bei ihren Dokumenten nach dem Namen setzen. Es sind zwei einfache Buchstaben, die eigentlich "Pastor Pastorum" (Hirte der Hirten) meint oder dann auch "Pontifex Maximus" (der Superlativ des ersten Wortes - ausgedrückt mit der Verdoppelung des ersten Buchstaben.)
Und wenn ich die verschiedenen Päpste der letzten Jahrzehnte anschaue, dann gibt es darin wesentliche Unterschiede festzustellen. Nur schon Johannes Paul II, Benedikt XVI, Franziskus zeigen auf wie unterschiedlich das Papstamt gelebt werden kann. Dabei möchte ich "nur" auf 2 Punkte eingehen, die meines Erachtens jedoch auch die Schwierigkeit von Papst Franziskus ausdrückt. 1. Johannes Paul II und Benedikt XVI haben ihre Papstzeit dahingehend gelebt, dass "Was der Papst sagt, muss nicht diskutiert werden. Es ist so." Entsprechend gab es in ihren Zeiten kaum Kardinäle, die den beiden Päpsten öffentlich widersprachen - sei es schriftlich oder mündlich. Es wurden keine öffentlichen Diskussionen gewünscht. Franziskus hat einen anderen Grundsatz gelegt: Es soll über alles diskutiert werden. So ist er derjenige, der auch seine Aussagen hinterfragen lässt und sich damit der Diskussion aussetzt. Diese Einladung setzt Vertrauen voraus in respektvolle und würdevolle Diskussionen. Sie setzt jedoch auch das Bewusstsein, dass der Papst nicht unfehlbar ist - die Unfehlbarkeit gilt nur gemäss alter Lehre bei klar definierten Aussagen auf Grund Rücksprachen und im Miteinander mit den anderen Bischöfen und explizit "ex cathedra" verkündet. Diese Öffnung bewirkt auch die Sichtbarkeit der verschiedenen Ausrichtungen unserer Glaubensgemeinschaft in den verschiedenen Kontinenten und Kulturen. - Es ist eine Chance für alle, die gepflegt werden sollte. - Leider wird die "Redefreiheit" dabei oft ausgenutzt mit Respektlosigkeit und Diffamierung. 2. Franziskus "darf" mit einem emeritierten Bischof von Rom leben. Das musste weder Benedikt noch Johannes Paul. - Und dies ist gar nicht so einfach, wenn der Amtsvorgänger sich nicht an sein Versprechen hält und sich nicht still verhält und nicht schweigt. Es ist diese Schwierigkeit, die alle Amtspersonen haben, deren Vorgänger sich nicht still verhalten und ständig reinreden und sagen wollen, was der Nachfolger zu tun hat (meist Dinge, die sie selber nicht gemacht haben und in ihrer Amtszeit zu tun gewesen wären). Dies geschieht in der Politik, in der Kirche, in Geschäften, in Vereinen. - Leider spielen dabei die Medien mit indem sie bewusst sich auf die Seite des amtierenden Papstes oder auf die Seite des emeritierten Bischofs von Rom stellen (bewusst nehme ich im Gegensatz zu den Medien diesen Titel, denn es gibt nur einen Papst). In Kombination mit Punkt 1 bedeutet dies auch, dass Franziskus damit leben und handeln muss. Manchmal wünschte ich mir, dass nicht alle Sätze, die Franziskus sagt, in der ganzen Welt aus dem Zusammenhang gerissen, ständig kommentiert werden und jedes Wort auf die Waage gelegt wird. Der eingeleitete synodale Prozess (ein Novum in der Kirchengeschichte) lädt ja ein zur offenen Diskussion (auch wenn diese zuerst wieder richtig eingeübt werden muss). Doch ist ein Anfang gesetzt in einer neuen Kultur des Miteinanders. Der "Hirte der Hirten", der Pontifex Maximus, er hat einen Weg des Dialoges eingeschlagen, der unumkehrbar ist. Er bedeutet hören auf die anderen - und er bedeutet dann auch wieder zu entscheiden auf Grund dessen, was gehört wurde. Hirte der Hirten zu sein ist nicht einfach. Helfen wir dabei in Respekt und Achtung. Adventszeit ist eine besondere Zeit. Sie lädt uns ein zur Einkehr und zur Neubesinnung. Entsprechend heisst es in der Lesung des 1. Adventssonntages: "Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts!" Röm, 13,12
In diesem Grundsatz ist zuerst einmal die Einsicht zu finden, dass die Werke der Finsternis bekannt sind und wir uns für das positive wappnen sollen und sich dafür engagieren. Es ist dieser Akzent, den ich mir sowohl für unsere Kirche wie auch für unsere Gesellschaft erhoffe. Mich erstaunt es immer wieder, wie negativen Werke freie Hand haben und diese stillschweigend hingenommen und geduldet werden. Es erstaunt mich, wie gegen etwas gekämpft wird und dies dann angeblich auszurottendes Übel darstellt. Dem gegenüber sind die Waffen des Lichtes oftmals fast in einem Hochsicherheitstresor, Fort Knox, usw. untergebracht. Und sie kommen so nicht zur Geltung und nicht zum Tragen. So denke ich hierbei daran, wie viel Schönes es in der Gesellschaft, im Staate und der Kirche gibt. Doch davon darf nicht geredet werden. Es muss schlecht gemacht und zerstört werden, statt sich daran zu erfreuen und dies weiter zu entwickeln und zu ergänzen. So werden viele Zukunftsprojekte begründet mit den Argumenten, dass etwas falsch läuft oder nicht gut ist. Doch Zukunftsprojekte sind auch wichtig und möglich, weil etwas Schön und Gut ist. Nehmen wir als einfache Beispiele: Nur weil ein Fest gelungen ist, sollte man es nicht ändern dürfen. Nein, es muss zuerst etwas Negatives gefunden werden, bevor eine Änderung geschieht. Nur weil Person X einer "falschen" sprich, der anderen Partei angehört, darf diese Person keine guten Ideen haben - zuerst muss die Partei gewechselt werden. Nur weil im Augenblick in der Kirche die Zulassung zu den Weiheämtern den Männern vorbehalten ist, müssen zuerst alle Amtsinhaber schlecht geredet werden, bevor dann etwas Neues entstehen kann. Es sind dies alles Werke der Finsternis. Doch gibt es auch die andere Seite, die Waffen des Lichtes: - Es war ein schönes Fest, wir freuen uns daran und das nächste Mal machen wir noch dies dazu. - Schön hat Person X eine gute Idee gehabt, unterstützen wir diese und setzen sie um und machen wir ein Gemeinschaftswerk daraus. - Freuen wir uns daran, dass Gott uns die Sakramente schenkt und jenen, die sich für sie einsetzen. Helfen wir mit, dass diese Sakramente durch noch mehr Personen zu den Menschen gelangen können und so viele Schultern tragen. Die Beispiele können sehr ergänzt werden. Das Prinzip ist immer das Gleiche: das was ist als Grundlage nehmen und es ergänzen, fortführen - nicht zuerst zerstören oder Hindernisargumente suchen. Nutzen wir den Advent uns dessen zu besinnen. Wenn ich die verschiedenen Medien anschaue, dann wird mir oftmals bewusst, wie sehr wir angeblich "grosse" Probleme darstellen, die in Wirklichkeit kleine Ameisen und keine grossen Elefanten sind. - Doch es wird so viel und so oft darüber geredet, dass das Bild eines riesigen Problems entsteht. So können über Kleinigkeiten riesige Diskussionsrunden gemacht werden, Serien von Artikeln in Medien usw.
..... Und dann, dann wird ein Besuch im ehemaligen KZ Dachau gemacht und auf einmal wird ersichtlich, welche grosse Probleme unsere Gesellschaft wirklich hat. Das, was in den 1930er und 1940er Jahren geschehen ist und an dieser Stelle einem nochmals vor Augen geführt wird - dies zeigt die wirklichen Probleme der heutigen Gesellschaft in all unseren Lebensbereichen auf: Der mangelnde Respekt und die Nicht-Achtung des Lebens, kombiniert mit einer Selbstüberschätzung/-überhöhung - das ist doch das grundlegende Problem als Nährboden für alle anderen Probleme. Es ist an der Zeit hier in der nötigen Ungeduld die Veränderungen zu machen entsprechend ein neues Fundament aufzubauen bzw. das richtige Fundament wieder freizulegen. Das Fundament wäre der Respekt und die Achtung, die Menschlichkeit und die Menschenwürde und sich in deren Dienst zu stellen. Vereinfacht gesagt in dieser Forderung zusammengefasst: "MACHE ES WIE GOTT UND WERDE MENSCH." Es gibt sehr viele Menschen, die sich in den Vordergrund stellen und dabei nicht an die Sache denken. Darunter leidet unsere Gesellschaft und die heutige Zeit. Man kann damit sogar sehr viel Geld verdienen, wenn man es geschickt macht. Ich staune immer hierüber, dass die Menschen nicht dahinter sehen und sich dabei einige Fragen stellen. - Wer macht denn die wirkliche Arbeit? Wird von diesen geredet, wertgeschätzt, usw.
Es gibt sehr viele Menschen von denen nie jemand etwas sagt, doch ohne die nichts geht. Seien dies Sekretärinnen, Handlanger, seien es Fachkräfte im Hintergrund, seien es Dekorateurinnen, seien es ...... - die List könnte sehr lange weitergeführt werden. Ihnen Danke zu sagen, das bedeutet wahr zu nehmen, was sie leisten und tun. Sie tragen in unterschiedlicher Form zu vielen Erfolgen bei. Schauen Sie nur auf diese beiden Beispiele: a. eine Sekretärin, die alles für die Sitzung vorbereitet: die richtigen Tabellen, die nötigen Auszüge, die Hintergrundinformationen: die Sitzung geht schneller und fundierter vonstatten b. die Dekorateurin eines Esstisches: schön gedeckter Tisch öffnet die Augen, die Sinne und das Wohlbefinden. Sagen wir all diesen Personen Danke und zeigen die Wertschätzung. Und suchen wir nicht immer das Haar in der Suppe, oder das Negative im Leben. Sehen wir die vielen Schönheiten, die unsere Mitmenschen uns schenken. In den letzten Wochen werde ich manchmal gefragt nach den Einstellungen in der Wahrnehmung der verschiedenen Aufgaben. Dabei lässt sich über alle Lebensbereiche - sei es Familie, Freizeit, Beruf, Politik.
Dabei ist festzustellen, wie oft die Antwort kommt: "Ich mache es! Ich habe es gemacht!" - Und beim näheren Hinsehen sieht man die verschiedenen Motivationen und damit die verbundenen Leidenschaften. Für alle Lebensbereiche lässt sich dies dann einteilen in "Job - Beruf - Berufung". Zu oft ist mir persönlich heute die Einstellung: "Ich habe meinen Job gemacht, ich mache den Job." - Also die Motivation: es wird einfach gemacht, weil es gemacht werden muss - doch eigentlich ist es mir gleichgültig, was damit geschieht. Schon seltener anzutreffen ist die Einstellung vom Beruf. Da kommt eine gewisse Ehre und ein gewisser Stolz hinzu. Es ist mir wichtig, wenn ich was mache, dass es auch schön aussieht, es Freude macht, ich stolz darauf sein kann. Und noch viel seltener ist die Einstellung der Berufung. Hier kommt zum Tragen, dass ich meine persönliche Identität in die jeweiligen Aufgaben einbringe und sozusagen meine Seele/mein Geist darin spürbar und erfahrbar ist. Ich mache etwas, weil es mir wichtig ist und mir etwas bedeutet. Unsere Gesellschaft kann sich nur wieder verändern in die positive Richtung, wenn der "Berufungsgedanke", das Ge-RUF-en sein - wieder vermehrt sich einbringt und verbreitet. Denn dahinter steckt Teifgründigkeit und nicht Oberflächlichkeit, Herzensanliegen und nicht materielle Gedanken, Leben und Lebensfreude. So wünsche ich viel Freude zur je eigenen BERUFUNG. Ist Ihnen mal aufgefallen, wie heute etwa kommuniziert wird?
A. Da gibt es jene Gruppe von Menschen, die abwarten und zuschauen, was andere über sie berichten. Und dann wird hierauf reagiert. Manchmal dauert es so lange bis eine Reaktion kommt, dass aus einem kleinen "Ameisendasein" ein "riesiger Elefant" geworden ist. B. Dann gibt es jene Gruppe, die das kleinste persönliche Detail in die Öffentlichkeit hinausposaunt und daraus eine grosse "Show" macht. C. Schliesslich gibt es die dritte Gruppe, die aktiv informiert, Informationen liefert und damit der Gerüchteküche, der Selbstdarstellung und der Fehlinformation den Boden entzieht. Im Augenblick finden Sie alle 3 Gruppen in unseren Medien vertreten und jede Gruppe lässt sich noch unterteilen wie mit Häppchenweise, so dass lange darüber informiert wird. Und dann kommt auch bewusst die Kommunikationsgruppe mit Fake-News oder Provokation, in der Hoffnung, dass darauf reagiert wird und dann lange über einen angeblichen Skandal berichtet werden kann. Wie viel Unheil könnte verhindert werden, wenn C der Standard wäre und aktiv und offen informiert wird. Die Welt wäre wohl ehrlicher und auch sicherer. Letzthin durfte ich wieder mal einer Diskussion zuhören, die verschiedenste Themen abhandelte. Irgendwann brauchte eine Person den Begriff "Missbrauch" und schon war "Feuer im Dach". - Statt sachlich weiter zu diskutieren, wurde nun über den Gebrauch des Wortes "Missbrauch" diskutiert. Ich frage mich dabei, ob die Bestimmung, welches Wort in welchem Zusammenhang verwendet werden darf, nun auf einmal von selbsternannten Sprachexperten definiert wird. "Missbrauch", dieses Wort wurde schon immer für verschiedenste Verhaltensweisen verwendet: Missbrauch von Zitaten, Missbrauch von Büchern, Missbrauch von Vitamin B, Missbrauch von Gesetzesartikeln, Missbrauch von Regeln, und viele Dinge mehr. Es kann nicht sein, dass Missbrauch nur noch für "Missbrauch der Macht" oder "Missbrauch im sexuellen Bereich" verwendet wird. - Und dann auch der Hinweis auf das Wort "Macht". "Macht" an sich ist nicht negativ wie auch der "sexuelle Bereich" nicht negativ ist. - Der Umgang damit eröffnet die Positionen in POSITIV oder NEGATIV.
Und "Missbrauch" gibt es auch in unseren Medien - und davon spricht fast niemand. Wie wird die Redefreiheit missbraucht um andere Personen schlecht darzustellen. "Missbrauch" in den Medien bedeutet euch die Respektlosigkeit und mangelnde Wertschätzung des Gegenüber. Dies zeigt sich in folgenden Sachverhalten: - schubladisierende Eigenschaftswörter, die Personen vorangestellt werden "konserservative Person xy", "progressive Person xy" - negative Adjektive oder Adverbien: "penetrantes Tragen von" - ausgrenzende Formulierungen infolgedessen jede Person, die nicht gleicher Auffassung ist, keine Existenzberechtigung hat. Dem Missbrauch der Sprache wird zu wenig Beachtung geschenkt, so wie zu wenig kritisch die vierte Macht in einer Gesellschaft hinterfragt wird: (nach dem Gesetzgeber - Legislative, dem Ausführenden - Exekutive, dem Rechtsprecher - Judikative) die Medien. Es wäre in allen Diskussionen dienlich, wenn sich auch die Medien der Gefahr des Missbrauchs bei ihnen und durch sie bewusst wären. |
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March 2024
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