Wenn heute von der Kirche geredet wird, dann werden alle Seelsorgenden/Diakone/Priester in den gleichen Topf des "Missbrauchs" gestellt - unabhängig ob sexuell, Amtsmissbrauch, Unterdrückung usw.
Es ist für mich dabei beschämend, wie von wenigen (ein/e jede/r ist eine Person zuviel) auf alle geschlossen wird und eine Gesamtverurteilung stattfindet. Und dabei ist dies natürlich selbstverständlich der innerkirchliche Bereich, der öffentlich-rechtliche Bereich ist davon ausgeschlossen. Schade finde ich, dass weder von innerkirchlichen Verantwortlichen noch von öffentlich-rechtlichen Körperschaften die von vielen Seelsorgenden gute Arbeit und Engagement gewürdigt und geschätzt wird. Es gibt hunderte von Seelsorgenden in der ganzen Schweiz, die sich nichts vorzuwerfen haben und sich doch ständig rechtfertigen müssen - auch vor den beiden sich als katholisch nennenden Internetportalen oder katholischen Medien. - Es befremdet, dass nicht mehr unterschieden wird und damit vieles zerstört wird. Noch erschreckender ist für mich, dass der innerkirchliche Bereich und jener der öffentlich-rechtlichen Körperschaften sich gegenseitig ausspielen lassen und sich nicht mehr bewusst sind, dass man im gleichen Boote sitzt und ein Miteinander hilft die Krise zu bewältigen. Die Kirche demontiert sich in der Schweiz selbst, weil Eigeninteressen, Selbstdarstellung im Vordergrund stehen und nicht mehr das Dienen am Menschen und des Glaubens. Es ist angezeigt wieder zur Demut zurück zu kommen: Es dreht sich nicht alles um mich - das Zentrum ist Gott. Es geht nicht um meine Karriere/Stellung/Ansehen, sondern um die Menschen, die uns anvertraut sind. Und hier kommen wir nur im Miteinander vorwärts. Und dazu braucht es viele Menschen, die mittragen und eine Person alleine kann es nicht bewerkstelligen. Christentum heisst miteinander in der Nachfolge Christi, in der Liebe, die Christus uns gezeigt hat.
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Das Evangelium des Sonntages 25.6. Mt 10,26 ff ist sehr eindrücklich. Die ersten Verse lauten:
"Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann! Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen." Es ist das Evangelium, das uns als guter Ratgeber dient und uns einlädt uns nicht von der Angst leiten zu lassen, sondern vom Vertrauen wie gut es Gott mit uns meint. Dieses Vertrauen wünsche ich allen Gläubigen und auch unserem Papst im langen synodalen Prozess, der im Herbst weitergeführt. Vertrauen zu haben, bedeutet auch den Mut für Entscheidungen, die fällig sind und nicht auf Rücksicht von allen Kleinigkeiten, Sondergruppen, Minimalinteressen hinaus zu schieben. Vertrauen heisst auch, die Fakten wahrzunehmen und sie nicht schön zu reden. Viele Dinge, die im synodalen Prozesss angesprochen sind, wurden in Synoden der 70er Jahre schon behandelt, abgeklärt und haben damals der Umsetzung gewartet. - Die damals aufkommende Angst vor den Schritten hat niemanden weiter gebracht und war nicht dienlich. Wagen wir im Vertrauen auf unseren Schöpfer die nötigen Schritte und gehen sie. Das finale Arbeitsdokument "Instrumentum Laboris" finden Sie hier: www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2023/2023-Instrumentum-laboris-TED.pdf |
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