Am ersten Fastnachtstag in Schwyz wird man reichlich mit Orangen beschenkt. Was dann damit gemacht wird, ist eine grosse Frage. Eine Familie hat mehrer Kilos Orangen bekommen. Und gestern habe ich dann ein kleines Video zugeschickt bekommen.
In diesem Video ist ersichtlich wie zwei Kinder der Familie (ca 2,5 und 4,5 jährig) die in Hälften geschnittenen Orangen bestaunen. Sie nehmen sie in die Hand und drücken sie dann auf die Saftpresse. Dabei staunen sie, dass das eine Mal wenig Saft kommt, und das andere Mal sehr viel (je nachdem wie man gepresst hat). Sie erfreuen sich daran und sie staunen. Es ist ein einfacher Sachverhalt - vielleicht alltäglich, wenn man immer wieder Saft presst. Doch die Kinder zeigen uns, dass es staunenswert ist und man sich daran erfreuen kann. Ist dies nicht auch an uns eine Einladung wieder vermehrt zu Staunen?
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In den letzten Tagen der Weihnachtszeit hat Papst Franziskus in Ergänzungen zum eigentlichen Predigtmanuskript folgende Aussagen gemacht: "Beten wir Gott an und nicht die falschen Götzen, die uns mit der Verlockung von Ansehen und Macht verführen, mit der Verlockung falscher Nachrichten." (6.1.) und am Sonntag: "Bin ich ein Jünger der Liebe Jesu oder ein Jünger des Klatsches, der spaltet? Klatsch ist eine tödliche Waffe: Er tötet, er tötet die Liebe, er tötet die Gesellschaft, er tötet die Brüderlichkeit (Anm. "Geschwisterlichkeit"). Fragen wir uns: Bin ich ein Mensch, der spaltet oder ein Mensch, der mitfühlt?"
- Es sind ziemlich klare und unmissverständliche Worte. Es sind Worte, die sehr gut in die heutige Zeit passen. Dies betrifft unsere Gesellschaft, die Politik, die Familien - und es betrifft auch unsere Kirche. Die grosse Frage, die dabei bleibt ist wirklich: Um was geht es uns mit all unseren verschiedensten Wortmeldungen: Selbstdarstellung, hohe Anzahl Klicks, Auflagenstärkung, Selbstbeweihräucherung? Oder geht es wirklich um die Sache, dass diese sich weiterentwickeln kann? Ehrlichkeit und Bescheidenheit, Demut und Zurückhaltung - sie wären oftmals dienlicher. Das Jahr 2023 hat begonnen und schon heisst es in verschiedenen Medien: "Machtkampf" in der Kirche. Dabei wird angespielt auf den Tod von Josef Ratzinger, emeritierter Bischof von Rom, und seine Hinterlassenschaft. Viele Artikel wurden schon veröffentlicht zu diesem Thema und jeden Tag kommen neue hinzu.
Dabei bekommt man das Gefühl, dass es um Selbstdarstellung und Eigeninteressen geht - so unterschiedlich sind die Artikel verfasst. Doch vergessen geht der dienende Charakter der Kirche und damit der dienende Auftrag der jeweiligen Amtsinhaber. Es geht nicht um meine Position, meine Karriere, meine Wünsche. Vielmehr geht es um den Auftrag der Kirche sich als glaubende Gemeinschaft für die Geschöpfe Gottes einzusetzen. Diesen Geschöpfen soll die Botschaft der Liebe Gottes zugetragen werden - in den verschiedensten Formen: Worten, Handlungen, Haltungen und auch in den Sakramenten. Die Kirche hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass Gottes Liebe und Nähe überall erfahrbar wird. So gehört hierzu auch der Auftrag die Menschen dafür zu befähigen und zu beauftragen. Nur wenn sich die Kirche wieder dessen bewusst wird, wird sie glaubwürdige Botschafterin ihres Kernauftrages. - Ihr Ansehen wird dann als "Nebenprodukt" wieder wachsen und gedeihen. Doch das Hauptanliegen kann dann die Welt verändern zu einem wahren miteinander und füreinander. So ist es auch die Aufgabe der Kirche in ihrer Entwicklung in der Welt zu stehen und sich darauf einzulassen. Einzulassen, dass Menschen aus der Verbundenheit zum Schöpfergott das Leben gestalten und prägen. So wünsche ich der Kirche den Mut sich einzulassen, Schritte zu gehen nach vorne und die Augen für die Wirklichkeit zu öffnen. Dabei auch Dinge anzusprechen, die nicht immer gerne gehört werden. Ich wünsche der Kirche vermehrt den Mut den Glauben zu wagen. |
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September 2024
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