Heute ist der Tag der kirchlichen Berufe am traditionellen Gut-Hirt-Sonntag.
Wenn wir dabei auf die kirchliche Situation schauen, sieht man die verschiedensten Berufstatistiken von kirchlichen Berufen - alle sind etwas "angehaucht" um diesen oder jenen Aspekt zu betonen. Die Realität sieht allerdings erschreckend aus: Fast in jeder Berufsgattung von kirchlichen Berufen fehlt es an Nachwuchs und ist die Statistik schlimmer als die Alterspyramide. Das dabei Erschreckende ist, wie dies nicht wahrgenommen werden will und die bisherigen Strukturen festgeschrieben und fortgesetzt werden - so wie wenn es auch in Zukunft genug Interessierte für kirchliche Berufe geben würde. Wirklichkeit ist, dass die Zahlen an Seelsorgenden zurückgehen - und zwar sehr schnell. Sterben die grossen Jahrgänge weg (oder gehen in Pension) folgen Kleinstjahrgänge an Seelsorgenden, die mit den veralteten Strukturen weiterarbeiten sollen. Statt hier Abhilfe zu schaffen und vorzubereiten, wird alles beim Alten gelassen. Und noch bedenklicher wird es, wenn hingeschaut wird, wie die kirchliche Situation sich darstellt: Statt gegenseitigen Hilfen, bekämpfen sich die verschiedensten Gruppierungen und werden sich alles Mögliche und Unmögliche vor. Das hochgelobte Wort von "Einheit in der Vielfalt" zählt nicht mehr. Es darf nur mehr so sein, wie es die jeweilige Person will - und alle anderen liegen falsch. Der Gut-Hirt-Sonntag ist die Einladung uns auch zu hinterfragen mit dem Gedanken, ob wir uns in den Dienst und in der Nachfolge des eigentlichen GUTEN HIRTEN sehen: Jesus Christus, der nicht gegen etwas gekämpft hat, sondern sich für die Entfaltung des Lebens eingesetzt hat; für die Entfaltung des anvertrauten Lebens im Mitmenschen und in der Schöpfung. Dabei geht es nicht um Selbstdarstellung, Karriere oder Titel, sondern um Menschsein, Liebe und Aufmerksamkeit.
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September 2024
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