Letzthin durfte ich wieder mal einer Diskussion zuhören, die verschiedenste Themen abhandelte. Irgendwann brauchte eine Person den Begriff "Missbrauch" und schon war "Feuer im Dach". - Statt sachlich weiter zu diskutieren, wurde nun über den Gebrauch des Wortes "Missbrauch" diskutiert. Ich frage mich dabei, ob die Bestimmung, welches Wort in welchem Zusammenhang verwendet werden darf, nun auf einmal von selbsternannten Sprachexperten definiert wird. "Missbrauch", dieses Wort wurde schon immer für verschiedenste Verhaltensweisen verwendet: Missbrauch von Zitaten, Missbrauch von Büchern, Missbrauch von Vitamin B, Missbrauch von Gesetzesartikeln, Missbrauch von Regeln, und viele Dinge mehr. Es kann nicht sein, dass Missbrauch nur noch für "Missbrauch der Macht" oder "Missbrauch im sexuellen Bereich" verwendet wird. - Und dann auch der Hinweis auf das Wort "Macht". "Macht" an sich ist nicht negativ wie auch der "sexuelle Bereich" nicht negativ ist. - Der Umgang damit eröffnet die Positionen in POSITIV oder NEGATIV.
Und "Missbrauch" gibt es auch in unseren Medien - und davon spricht fast niemand. Wie wird die Redefreiheit missbraucht um andere Personen schlecht darzustellen. "Missbrauch" in den Medien bedeutet euch die Respektlosigkeit und mangelnde Wertschätzung des Gegenüber. Dies zeigt sich in folgenden Sachverhalten: - schubladisierende Eigenschaftswörter, die Personen vorangestellt werden "konserservative Person xy", "progressive Person xy" - negative Adjektive oder Adverbien: "penetrantes Tragen von" - ausgrenzende Formulierungen infolgedessen jede Person, die nicht gleicher Auffassung ist, keine Existenzberechtigung hat. Dem Missbrauch der Sprache wird zu wenig Beachtung geschenkt, so wie zu wenig kritisch die vierte Macht in einer Gesellschaft hinterfragt wird: (nach dem Gesetzgeber - Legislative, dem Ausführenden - Exekutive, dem Rechtsprecher - Judikative) die Medien. Es wäre in allen Diskussionen dienlich, wenn sich auch die Medien der Gefahr des Missbrauchs bei ihnen und durch sie bewusst wären.
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Manchmal gibt es viele Möglichkeiten der Sichtweisen. Die bekannteste Redeweise diesbezüglich ist: "Ist das Glas halbvoll oder halbleer." - Es ist äusserlich ein kleiner Unterschied in Buchstaben und Worten, von der Haltung her ist es ein grosser.
Noch deutlicher wird dies mit den beiden Worten "erst" oder "schon". Viele Politiker sagen immer wieder "Ich bin erst 100 Tage im Amt." - Doch sind sie dann "schon 100 Tage" im Amt. Der erste Satz bringt zum Ausdruck, dass man im Amt angekommen ist und es so viel zu tun gibt und "man" noch nicht zu allem gekommen ist. Ja, ich kann doch nicht alles machen. Lasst mir Zeit, habt Geduld - und dann werden entsprechende Beispiele genannt. Der zweite Satz "schon 100 Tage" im Amt macht deutlich, dass Vieles möglich ist, was angedacht war und daran gearbeitet wird mit einer Zielperspektive, mit einer Motivation des Vorwärtsgehens und mit Aktiviäten dessen, was versprochen und initiiert wurde. 100 Tage im Amt heisst auch sich einen Überblick erschafft zu haben, der die Grundlage ist für die Unterscheidung dessen, was im Augenblick nötig ist und was in späteren Tagen/Wochen angegegangen werden kann (ganz bewusst schreibe ich hier nicht: in späteren Jahren). Manchmal darf ich den Hinweis hören: "Wer eine neue Stelle antritt, diese Person soll zuerst 1 Jahr lang schauen, dann kann sie ändern." - Und nach einem Jahr wird weiter geschaut, und weiter geschaut bis es dann heisst "es war schon immer so." Eine neue Stelle anzutreten heisst nicht passiv schauen und zuzuwarten. Eine neue Stelle anzutreten heisst sich aktiv umzuschauen, Dinge zu erkennen, zu analysieren und dann sich einzubringen. In unserer Gesellschaft habe ich des Öfteren das Gefühl, dass diese beiden Dinge verwechselt werden. Sehr wünsche ich mir in allen Lebensbereichen die Aussagen von "schon" und nicht von "erst". In der Kirche heisst dies u.a. da wir am 11. Oktober 2022 das Jubiläum hatten 60-Jahre Konzilseröffnung: Schon 60 Jahre ist es her, dass sich die Kirche auf Bewährtem Aufbauend einen Weg in die Zukunft eröffnet hat. Gehen wir weiter! Sicherlich kennen Sie die verschiedensten Berichterstattungen in den Medien. Wenn genau hingeschaut wird, dann wird immer wieder von Angst geredet: Kardinal Kurt Koch - Angst um die Linie der Kirche; Bundesratswahl in der Schweiz - Angst um den Sitzverlust des Kantons Zürich; Mythen - Angst abzustürzen beim angeblich gefährlichsten Berg der Welt usw.
Es gibt hierfür noch viele andere Beispiele und immer wieder kommt die Angst als Motivationsfaktor zum Tragen. Doch war die Angst noch nie ein guter Ratgeber für Entscheidungen. Und zu den obigen 3 Beispielen gibt es gute Erklärungen und Beweggründe: Fall 1: Die Kirche besteht seit vielen Jahrhunderten und hat sich immer verändert; Fall 2: Ist die Herkunft entscheidend oder die Fähigkeit; Fall 3: Über 40^000 Menschen steigen jedes Jahr auf den Mythen, und wie wenige auf andere Berge in denen viel mehr Unglücke geschehen? Angst kann produziert werden, mit Angst kann gearbeitet werden. Doch Angst ist kein guter Ratgeber. Nur weil vielleicht eine kleine Wahrscheinlichkeit eintritt oder auf eine kleine Minderheit Rücksicht genommen wird, heisst es nicht, dass es gut wird. - Im Gegenteil, die Entwicklung wird damit verhindert. Sehr sehne ich mich danach, dass die Menschen wieder mehr Mut und mehr Vertrauen haben und nicht so sehr aus Angst vor Reaktionen etwas unterlassen wird! Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie gelernt haben zu Gehen/Laufen? Wieviel mal sind Sie umgefallen. - Ihre Eltern haben Ihnen nicht gesagt: Wir haben Angst, dass du das nächste Mal wieder fällst!!! Ihre Eltern haben Ihnen gesagt: Du KANNST es! Versuch es! - Und Sie haben es wieder versucht bis Sie es konnten. Wir brauchen Menschen, die uns Mut machen, die Vertrauen in uns haben, die motivieren zum was machen! Wir brauchen keine Angstmacher! - Wir können es und schaffen es! - Und es wird gut! Haben wir Vertrauen und Zuversicht! - Die Kinder zeigen es uns wie es geht! Und machen wir dabei unsere Schritte nicht schlecht, sondern stellen sie auch positiv dar! |
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September 2024
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