Sind Sie auch schon am 31. August zum Weihnachtsessen eingeladen worden?
Heute bekam ich die Mitteilung, dass ein Bekannter von mir die Einladung zum Weihnachtsessen erhalten hat. Und ich habe nicht schlecht gestaunt und in meiner Naivität gedacht: So früh schon? Da bin ja selbst ich langsam.... Auf mein Nachfragen kam die Antwort: Das Essen findet im September statt! ....... Ja, da sind wir in unserer Gesellschaft angelangt: Wir nehmen bekannte Begriffe und verändern dann den Inhalt statt der Wahrheit zu entsprechen. Dann muss sich alles diesem neuen "Wortverständnis" fügen. Die Einladung zu diesem "Weihnachtsessen" wäre nichts anderes als die Einladung zum "Personalessen". Doch was hier geschieht, geschieht immer mehr in all unseren Lebensbereichen: Bekannte Begriffe werden genommen und dann sinnentstellt und verfremdet. Damit werden alle möglichen Begriffe ausgehöhlt und Unsicherheiten gesät - was ist jetzt wirklich gemeint? Hier ein paar andere Beispiele: "Stiller Sekt" - gemeint ist ein Weisswein, denn der sprudelt ja nicht, doch tönt es besser. "Schnitzel PommesFrittes, ohne Pommes und ohne Schnitzel, jedoch mit Geschnätzeltem und Rösti" - gemeint ist "Züri-Gschnätzeltes" "Ich bin ein strikter Gegner vom Autofahren und habe darum kein Auto." - Und man lässt sich vom Taxi chauffieren (das man selber ja nicht fährt, man sitzt nur drin) und viele andere Dinge mehr. So werden auf viele Arten falsche Tatsachen vorgegaukelt und Menschen in die Irre geführt. Warum bleiben wir nicht bei der Wahrheit in den Begriffen und in den Handlungsweisen? - Dann wird die Welt verändert.
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Seit mehr als 35 Jahren bin ich nun im kirchlichen Dienst. Dabei durfte ich viele engagierte Frauen und Männer kennenlernen - Freiwillige, Ehrenamtliche, in verschienden Gemeinschaften, in verschiedenen kirchlichen Berufen -, die sich sehr für den Glauben, dessen Vermittlung einsetzen und damit eine kirchliche Gemeinschaft bilden. Diesen Vielen geht es um das Leben, das Gott uns allen anvertraut hat.
Die Berichterstattung über all diese positiven Engagements ist jedoch verschwindend klein - obwohl es sehr viel hierüber schon alle aus der Schweiz zu berichten geben würde. Doch berichtet wird über die - leider vorhandenen und abzulehnenden - Missetaten aus der ganzen Welt. Das Negative, das in der ganzen Welt geschieht, wird gesammelt und dann so präsentiert, wie wenn all dies in meiner Region stattfindet. - Leider machen dann Viele nicht mehr den Unterschied, dass: a. dies Fälle aus der ganzen Welt sind (und nicht unbedingt in der eigenen Region/Land stattgefunden haben) b. sie einen kleinsten Bruchteil des Wirkens der Glaubensgemeinschaft darstellen. c. bewusst nach Negativem gesucht wird um Auflagen zu stärken usw. d. es für viele befriedigend ist - oder fast zum Sport geworden ist -, über die Glaubensgemeinschaft, den Glauben negativ herzuziehen. Und hierbei machen leider sehr Viele mit - Einzelpersonen, Institutionen, Medien. Darf ich mal fragen: Wann haben Sie das letzte Mal von unseren Bischöfen, Personalverantwortlichen - nicht im stillen Kämmerlein - gehört, was die vielen oben genannten Personen an Gutem leisten? Wann haben Sie dies gehört? Wann haben Sie wirklich in den grossen Medien gehört, was die Glaubensgemeinschaften Gutes und Wertvolles leisten? Es ist erstaunlich, wie wir hier an der eigenen Selbstdemontage und Selbstzerstörung arbeiten. Am sichtbarsten wird dies mit dem "Priesterbild", das vermittelt wird. - Wir brauchen nicht das überhöhte Priesterbild, das über Jahrzehnte vorgespielt wurde. Doch von diesem Extrem ist man über gegangen in ein sehr negatives Priesterbild, so dass man sich fragen muss: 1. Ist nicht jeder Priester einem Generalverdacht unterworfen negativ zu handeln? 2.Wird nicht das Fundament gelegt mit den vielen negativen Rufen zur Abschaffung des Priestertums (und damit das Kind mit dem Bade ausgeschüttet) 3. Wo bleibt die verkündete christliche Botschaft mit ihrem Platz? 4. Wo bleibt die Betreuung der Seelsorgenden? 5. Wann hören wir auf uns mit uns selbst zu beschäftigen, uns zu zerfleischen und den Menschen wieder - auch in den eigenen Medien - darzulegen, wofür sich viele der oben genannten Personen, einsetzen: für das Leben! Und dabei die Kräfte hierfür frei haben? Sollten wir uns nicht ändern, dann geht unsere Demontage weiter! Und jene, die demontieren, erhalten dann auch keinen Lohn mehr. Unsere Glaubensgemeinschaft/Kirche braucht Kritik - doch eine aufbauende und zukunftsweisende. Und unser Glaube - mit der entsprechenden Gemeinschaft - hat eine Zukunft, wenn wir uns alle weiterhin für das von Gott geschenkte Leben einsetzen! Dieses wunderschöne Bild wurde mir zugesandt. Ein Kreuz, das Zeichen der Sicherheit des Getragenseins-in-Gott ist (also des Glaubens) und ein Mensch, der in die Weite schaut und die schöne Welt bestaunt. Ein Mensch, der sozusagen in die Zukunft schaut.
Mir gefällt das Bild und ich bin sehr dankbar, dass ich dies geschenkt bekommen habe. Doch beim zweiten Anblick ist dies Bild ein starkes Symbolbild für die heutige Zeit unserer Kirche: Der sitzende Mensch schaut nicht auf das Kreuz und die Schöpfung. Nein, er schaut nur die Schöpfung an und bestaunt diese. - So wurde symbolisch einfach zum Ausdruck gebracht: die Schöpfung sagt mir mehr als das andere und ich brauche dies Kreuz und diesen Glauben, das Getragensein-in-Gott nicht. Und so wird hier bildlich ausgedrückt wie viele Menschen über die Glaubensgemeinschaft und damit die Kirche denken. Das Ideal wäre jedoch das Gegenteil des Bildes: Der Mensch schaut durch das Kreuz auf die Schöpfung. - Und das ist der Platz unserer Kirche. Hierauf haben wir hinzuarbeiten und die Kirche sich wieder einzubringen. Und dies heisst: Den Menschen wieder die Grundlage zu geben sich "in Gott getragen zu wissen" und die schöne Welt/Schöpfung geniessen und erleben zu können. Es braucht nicht viel - nur die richtige Sichtweise! Letzthin wurde ich von jemandem gefragt, wofür sich denn unser Papst in Kanada entschuldigt habe. Und die Frage war ergänzt mit der ergänzenden Feststellung: "Sich entschuldigen für das Verhalten anderer, das geht doch nicht. Ich kann mich nur für mich entschuldigen und für mein Verhalten."
Na ja, der Papst hat sich ja nicht für sein persönliches Fehlverhalten entschuldigt. Er hat sich entschuldigt als Repräsentant einer Institution für das Verhalten von Personen, die als Amtsträger an Fehlverhalten beteiligt waren. Insofern ist diese Entschuldigung schon möglich und auch wichtig! Doch habe ich manchmal das Gefühl, dass heute - von wem auch immer - gerne entschuldigt und damit das Gefühl vermittelt wird, "und jetzt ist alles damit erledigt und adacta gelegt." - Ja, es entwickelt sich fast ein "Sport" aus dem sich-entschuldigen! Aus meiner Sicht wäre es dabei ergänzend wichtig, ganz konkret und so schnell wie möglich Wege zu finden, dass entstandenes Unrecht schonungslos aufgeklärt wird und gleichzeitig hierfür Konsequenzen gezogen werden, damit dies nicht mehr geschehen kann. - Ansonsten haben alle Personen, die sich für ihre Institutionen entschuldigen, nichts daraus gelernt und machen sich selbst - und diesmal persönlich - schuldig. Doch hierfür braucht es Persönlichkeiten, die hinzustehen wagen, die Rückgrat haben und die keine Angst vor Amtspersonen, Vorgesetzten, usw. haben. Hierzu braucht es Menschen, die auch nicht an ihre eigene Karriere denken, sondern vielmehr Menschen, die wirklich das Wohl der Menschen vor Augen haben und sich in deren Dienste sehen. - Und hier mangelt es aus meiner Sicht nach wie vor an den entsprechenden Einstellungen und Verhaltensweisen. Darum habe ich Mühe mit dem vielen sich-entschuldigen! Umso mehr freue ich mich an jenen Persönlichkeiten, die kein Unrecht getan haben und sich einsetzen für Veränderungen zu richtigen Lebenseinstellungen, zu richtigen Arbeitshaltungen, zur Umsetzung der christlichen Werte. Es ist ein grosses Anliegen meinerseits, dass wir Menschen uns nie für etwas entschuldigen müssen, das wir getan haben - ein grosses und hohes Ideal, das es aus meiner Sicht zu realisieren zu versuchen wert ist. |
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November 2024
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