<![CDATA[Blog von K. Vogt - Blog]]>Sun, 01 Oct 2023 09:46:03 +0200Weebly<![CDATA[Mit Dankbarkeit, Verlusterfahrungen und leisen Hoffnungen]]>Sun, 01 Oct 2023 05:37:27 GMThttp://kvogt.ch/blog/mit-dankbarkeit-verlusterfahrungen-und-leisen-hoffnungenManchmal sind wunderbare Texte im Internet verfügbar, die in ihrer Kürze und Prägnanz für sich selbst sprechen und nicht nacherzählt werden können.
Aus diesen Grunde ist hier der Link zu einem Text des emeritierten deutschen Theologen Ottmar Fuchs:
www.feinschwarz.net/mit-dankbarkeit-verlusterfahrungen-hoffnungen-ottmar-fuchs/
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<![CDATA[Innerkirchlich - Körperschaften]]>Tue, 26 Sep 2023 11:35:17 GMThttp://kvogt.ch/blog/innerkirchlich-korperschaften
Bewusst habe ich in den letzten Wochen nicht viel geschrieben, da ich die Medien und die Kommunikationsstellen habe schreiben lassen wollen.- Und es wurde tatsächlich viel geschrieben.
Dabei ist für mich erstaunlich, wie die verschiedenen Stellen der Kirche sich gegenseitig belasten/beschmutzen und nicht am gleichen Stricke ziehen.
Höhepunkt davon ist die Aufforderung, dass Kirchgemeinden Gelder an die Bischöfe usw. kürzen sollen, damit die Bischöfe handeln - und sogar noch einen Schritt weiter, dass gegen die Bischöfe gearbeitet werden soll und Anstellungen (ohne Missio) Gültigkeit hätten...
 
Es stellt sich für mich einfach die Frage, ob die Kantonalkirchen überhaupt wissen wie wenig Geld die Bischöfe zur Verfügung haben (das meiste Geld geht für Institutionen, die überkantonal sind und von den Bischöfen weitergeleitet werden).

Statt Geld zu kürzen, sollte vielmehr mehr Geld gesprochen werden damit schneller und mehr aufgeklärt werden kann. - Dazu würde nur ein Bruchteil dessen genügen, was kath.ch (das Internetportal der röm.kath. Kirche) erhält.
Und es befremdet mich sehr, dass die Körperschaften nicht mit den Bischöfen am gleichen Stricke ziehen, sondern nun ein gegeneinander aufgebaut wird.

Fakt ist:
- Die Bischöfe haben kaum finanzielle Ressourcen - also sind sie abhängig von den Körperschaften, die die Steuergelder ihnen für Handlungsweisen zur Verfügung stellen.
- Für Entscheidungen von Kirchgemeinden/Kantonalkirchen müssen die Seelsorgenden vor Ort den Kopf hinhalten
- Die Administrationen in den kantonalen Körperschaften (wenn sie zusammengezählt werden) sind grösser als jene in den Bistumsleitungen (vgl. die Kommunikationsabteilung in Zürich und im Bistum Chur; die Anzahl Juristen in den Bistümern und in den Körperschaften)
- Schaut man auf den Fall Röschenz, zeigt sich eine neue Ungereimtheit im Miteinander des dualen Systems

Es ist mir bewusst, dass nicht gerne auf andere geschaut wird, von den gelernt werden kann. Doch diesmal verweise ich gerne auf Österreich:
a. Experte zu Umgang mit Missbrauch: https://www.katholisch.at/aktuelles/143216/experte-zu-umgang-mit-missbrauch-kirche-in-sterreich-vorbildlich
b. Opferschutzanwaltschaft von Österreich: https://www.opfer-schutz.at/

Handeln ist jetzt gefragt und nötig. Dazu müssen alle am gleichen Strick ziehen.

Und trotz allem Negativem darf nicht vergessen werden, wie viel Gutes die Kirche gemacht hat und macht. So soll das Kind nicht mit dem Bade ausgeleert werden.

Und hier ein lesenswerter Artikel: https://katholisch.de/artikel/47246-bischof-benno-braucht-das-erzbistum-vaduz-eine-therapie


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<![CDATA[Christ-sein - doch wie?]]>Tue, 15 Aug 2023 13:34:24 GMThttp://kvogt.ch/blog/christ-sein-doch-wieHeute ist Nationalfeiertag im Fürstentum Liechtenstein - und in den letzten Wochen und Monaten wurde viel diskutiert über den Glauben und wer den "richtigen" hat. 
Für mich symptomatisch diesbezüglich ist die dargestellte Vielfalt des Glaubens in den verschiedenen Patronen, der Kirchen in Liechtenstein. Sie machen deutlich, der eine Glaube an Gott zeigt sich in vielen verschiedenen Facetten. Schauen Sie mal hin, von Süden nach Norden:
Nikolaus und Martin (Balzers)
Gallus und Martin (Triesen)
St. Josef (Triesenberg)
Florin (Vaduz)
Laurentius (Schaan)
St. Josef (Planken, zur Pfarrei Schaan gehörend)
Mariä Himmelfahrt (Bendern)
Martin (Eschen)
Sebastian und Rochus (Nendeln, Kaplanei)
Unbeflecktes Herz Mariens (Schellenbeg)
Fridolin (Ruggell)
Friedenskapelle/Bruder Klaus (Malbun) 
und viele andere Kapellen.
Die Patrozinien machen die Vielfalt des christlichen Glaubens sichtbar. Menschen haben nach ihren Talenten und Fähigkeiten den Glauben verkündet:
Maria in der Hingabe zur Aufgabe der Erziehung und Begleitung Jesu. Der hl. Martin (getauft vom hl. Hilarius) als der Teilende und Soziale. Der hl. Fridolin als der Verkünder des Hl. Hilarius, der die Lehre der Dreifaltigkeit in seinem Hauptakzent sah. Sebastian und Rochus die Beistehenden als Martyrer und in Krankheiten. Der hl. Josef als jener, der im Hintergrund wirkt, damit andere im Vordergrund sich einbringen können. Der hl. Gallus als einer der grossen Missionare. Fehlen darf nicht der Hl.Florin, der Eremit und Helfer der Bedürftigen. Schliesslich Bruder Klaus als der Friedensspender mit seiner Kapelle in Malbun. 
Wer ist der richtige Christ, die richtige Christin von den oben geannten Personen? Sie alle haben sich zum Christentum bekannt - und haben in je eigener Art und Weise versucht das Christentum zu leben und zu verkünden.
Das Christentum lebt von der Vielfalt in der Einheit, so wie die Menschheit von der Vielfalt der Menschen lebt, die sich füreinander und im Miteinander einsetzen als Geschöpfe Gottes in dieser wunderbaren Welt. 
Statt auszuschliessen, sind wir eingeladen einzuschliessen und zu versammeln. Statt Auszugrenzen sind wir eingeladen zu sammeln, zu vereinen.


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<![CDATA[Erwarten .... und staunen]]>Mon, 31 Jul 2023 12:41:05 GMThttp://kvogt.ch/blog/erwarten-und-staunenWie geht es Ihnen, wenn Sie sich etwas vorgenommen haben und genau geplant haben?
3x wollte ich dieses Jahr auf die grossen Mythen und den Sonnenaufgang wie letztes Jahr erleben. 3x musste ich es verschieben infolge schlechtem Wetterbericht. - Und für heute hat es eigentlich gut getönt gemäss gestrigen Wetter-Apps-Meldungen.
So stiegen wir zu zweit zum Sonnenaufgang hoch und wollten die Sonne begrüssen und dann die wunderbare Aussicht. - Doch die Technik hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Petrus liess Nebel aufkommen je weiter wir hinaufstiegen. Und oben angekommen.... machte sich der Nebel noch breiter. Bei einem guten Kaffee und Gipfel hiess es warten. Enttäuschung machte sich breit.... bis das Spiel der Sonne mit dem Nebel begann.
Es entstand ein wunderbares Naturschauspiel des Kampfes zwischen Sonne und Nebel. Wer ist die/der Stärkere? Manchmal waren Bergspitzen verschwommen zu sehen, dann wieder gar nicht. Dann die Spitzen wieder klar und deutlich und schon wieder zugedeckt. Ein Farbenspiel von Rötung am Himmel und mal etwas wenig blau. - Wir wurden reichlich beschenkt.
Als wir uns entschieden definitiv hinunter zu steigen.... - ja da kam die Sonne für einen Augenblick in ihrer vollen Pracht zum Tragen - bis der Nebel sie wieder zudeckte.
Waren wir traurig, weil nicht der erwartete Sonnenaufgang? - Nein, wir haben uns gefreut an dem Naturschauspiel.
Vielleicht ist dies auch ein schönes Zeichen der Natur sich auch im ganz normalen Leben sich beschenken zu lassen von dem, was unerwartet geschieht. Es in Dankbarkeit und Freude aufnehmen, auf sich wirken lassen und dann selbst ausstrahlen.
PS: Petrus meinte es mit uns dann auch ganz gut: Als wir Zuhause waren, da erstrahlte die grosse Mythen in freudigem Glanz. (Vielleicht sollten auch wir von unten vermehrt hinaufschauen und uns vom grossen Schöpfer beschenken lassen)


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<![CDATA[Gratulationen - was ist dienlich?]]>Wed, 26 Jul 2023 20:34:42 GMThttp://kvogt.ch/blog/gratulationen-was-ist-dienlichBei Gratulationen an einen Mitmenschen wird manchmal offensichtlich, was die je eigenen Interessen sind.
Es gibt Menschen, die gratulieren schlicht und einfach und wünschen dem Jubilar/Glücksmenschen einfach alles Gute, Gesundheit, Wohlergehen, viel Erfolg, usw.
Dann gibt es Menschen, die wollen sich auf einmal im besten Verhältnis zum Jubilar stehen und überhäufen sich mit Superlativen, Lob usw. - und all dies, obwohl sie zuvor in den meisten Äusserungen sich negativ über die Person geäussert haben.
Es gibt auch Menschen, die müssen alle Kritik loswerden an dieser Person und dann am Ende noch kurz zu gratulieren.
Persönlich frage ich mich, ob wir denn alles in der heutigen Zeit immer mit Eigeninteressen verbinden müssen und auf uns selber schauen. Dabei wird vergessen, dass es in diesem Augenblick - z.B. ein Geburtstag - um das Leben dieses Menschen geht und dieser Person einfach das Beste für die Zukunft gewünscht wird. All dies ohne diese Person für sich zu vereinnahmen!
Und hier stehen wir in einer Grundsatzfrage: Werden Mitmenschen nicht einfach vereinnahmt für sich selber, für die eigene Darstellung, um Werbung zu machen, Klicks zu erhalten, Effekte zu erhaschen? - Und geschieht hierin nicht Missbrauch des und am Mitmenschen?
Es erstaunt mich immer mehr, wie oft die vierte Gewalt im Staat anderen Missbrauch in unterschiedlichsten Formen vorwirft, jedoch selbst Missbrauch betreibt - sogar bei Gratulationen. ....
Es befremdet mich dabei auch, wie Offenheit und Klarheit eingefordert wird - und Vertuschung "verteufelt" wird - doch unliebsame Bemerkungen auf das Schnellste gelöscht und beseitigt werden, wie wenn sie nicht stattgefunden hätten.
Sehr wünsche ich mir: Ehrliche Gratulationen - ohne Eigeninteressen; Fairness ohne Seitenhiebe; Nicht eine Person in den Himmel heben indem andere schlecht gemacht werden.

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<![CDATA[Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...]]>Wed, 05 Jul 2023 12:28:58 GMThttp://kvogt.ch/blog/der-mohr-hat-seine-schuldigkeit-getanHeute war die alttestamentliche Lesung von Hagar und Sarah gemäss der Leseordnung im Gottesdienst vorzutragen (Gen 21,5.8-20; www.bibleserver.com/EU/1.Mose21%2C5)
Viele tragen diesen Text nicht gerne vor und übergehen dabei, was wirklich hier ausgedrückt wird: "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Nun kannst du gehen!" - Sicherlich müsste das Sprichwort hier umgeschrieben werden in die weibliche Form.
Hagar hilft Abraham - mit der Einwilligung Sarahs - zu einem Nachkommen. Und alles geht gut und sie haben eine Zeit lang Freude miteinander. Hagar hat ihren Beitrag geleistet. - Doch statt sich hierüber länger zu freuen, entsteht Eifersucht und Neid. Dem hilft Gott in 2 Schritten ab: Zuerst kann auch Sarah einen Sohn gebären und es hätte gut sein können. Doch dies genügt nicht - jetzt muss der Erstgeborene verschwinden (aus den Augen, aus dem Sinn). 
Gott macht bei diesem zweiten Wunsche nicht mit und er steht Hagar und Ismael bei. So können sie ihr Leben entfalten und viele Menschen beschenken und bereichern.
Dieser Bericht kann auf viele Lebensbereiche in unserem Leben übertragen werden: in der Politik, in der Kirche, in der Arbeitswelt, im Vereinsleben. - Der Mitmensch ist so lange wichtig, wie er einem hilft. Doch sobald die Gefahr besteht, dass der Mitmensch einem vor dem Lichte steht und einem in den Schatten stellt (unbegründet oder begründet) sollte diese Person so schnell wie möglich verschwinden.
Es ist schade, dass hier die Wertschätzung, die Dankbarkeit verloren geht und statt sich am anderen erfreuend ein Miteinander auf einmal ein Gegeneinander sich entwickelt.
Wäre es nicht angezeigt umzudenken und Neues  zu ermöglichen? - Die Welt würde sich freuen: in der Politik, in der Kirche, in der Gesellschaft, in der Familie, in den Vereinen.
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<![CDATA[Priester/SeelsorgerIn sein - IN  DIESER zEIT...]]>Tue, 27 Jun 2023 21:02:47 GMThttp://kvogt.ch/blog/priesterseelsorgerin-sein-in-dieser-zeitWenn heute von der Kirche geredet wird, dann werden alle Seelsorgenden/Diakone/Priester in den gleichen Topf des "Missbrauchs" gestellt - unabhängig ob sexuell, Amtsmissbrauch, Unterdrückung usw.
Es ist für mich dabei beschämend, wie von wenigen (ein/e jede/r ist eine Person zuviel) auf alle geschlossen wird und eine Gesamtverurteilung stattfindet. Und dabei ist dies natürlich selbstverständlich der innerkirchliche Bereich, der öffentlich-rechtliche Bereich ist davon ausgeschlossen.
Schade finde ich, dass weder von innerkirchlichen Verantwortlichen noch von öffentlich-rechtlichen Körperschaften die von vielen Seelsorgenden gute Arbeit und Engagement gewürdigt und geschätzt wird. Es gibt hunderte von Seelsorgenden in der ganzen Schweiz, die sich nichts vorzuwerfen haben und sich doch ständig rechtfertigen müssen - auch vor den beiden sich als katholisch nennenden Internetportalen oder katholischen Medien. - Es befremdet, dass nicht mehr unterschieden wird und damit vieles zerstört wird.
Noch erschreckender ist für mich, dass der innerkirchliche Bereich und jener der öffentlich-rechtlichen Körperschaften sich gegenseitig ausspielen lassen und sich nicht mehr bewusst sind, dass man im gleichen Boote sitzt und ein Miteinander hilft die Krise zu bewältigen.
Die Kirche demontiert sich in der Schweiz selbst, weil Eigeninteressen, Selbstdarstellung im Vordergrund stehen und nicht mehr das Dienen am Menschen und des Glaubens.
Es ist angezeigt wieder zur Demut zurück zu kommen: Es dreht sich nicht alles um mich - das Zentrum ist Gott. Es geht nicht um meine Karriere/Stellung/Ansehen, sondern um die Menschen, die uns anvertraut sind. Und hier kommen wir nur im Miteinander vorwärts. Und dazu braucht es viele Menschen, die mittragen und eine Person alleine kann es nicht bewerkstelligen. Christentum heisst miteinander in der Nachfolge Christi, in der Liebe, die Christus uns gezeigt hat.
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<![CDATA[Angst? Etwas Wagen!!!]]>Sun, 25 Jun 2023 06:10:56 GMThttp://kvogt.ch/blog/angst-etwas-wagenDas Evangelium des Sonntages 25.6. Mt 10,26 ff ist sehr eindrücklich. Die ersten Verse lauten:
"Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können,sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen."
Es ist das Evangelium, das uns als guter Ratgeber dient und uns einlädt uns nicht von der Angst leiten zu lassen, sondern vom Vertrauen wie gut es Gott mit uns meint.
Dieses Vertrauen wünsche ich allen Gläubigen und auch unserem Papst im langen synodalen Prozess, der im Herbst weitergeführt. Vertrauen zu haben, bedeutet auch den Mut für Entscheidungen, die fällig sind und nicht auf Rücksicht von allen Kleinigkeiten, Sondergruppen, Minimalinteressen hinaus zu schieben. Vertrauen heisst auch, die Fakten wahrzunehmen und sie nicht schön zu reden.
Viele Dinge, die im synodalen Prozesss angesprochen sind, wurden in Synoden der 70er Jahre schon behandelt, abgeklärt und haben damals der Umsetzung gewartet. - Die damals aufkommende Angst vor den Schritten hat niemanden weiter gebracht und war nicht dienlich.
Wagen wir im Vertrauen auf unseren Schöpfer die nötigen Schritte und gehen sie.
Das finale Arbeitsdokument "Instrumentum Laboris" finden Sie hier:
www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2023/2023-Instrumentum-laboris-TED.pdf
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<![CDATA[Interview bei Radio Maria am 9.6.2023]]>Sat, 10 Jun 2023 05:56:26 GMThttp://kvogt.ch/blog/interview-bei-radio-maria-am-962023]]><![CDATA[Neutral?]]>Sat, 20 May 2023 18:36:01 GMThttp://kvogt.ch/blog/neutralVor vielen Jahren gab es mal eine Theateraufführung. Bei dieser wurde eine Hauptfigur schlicht und einfach gestrichen. Das Theaterstück bekam deshalb - logischerweise - eine andere Geschichte und einen anderen Inhalt. Gestrichen wurde die Figur namens "Gnade".  - Mich hatte es damals entsetzt, dass mit einem bestimmten Theaterstück Werbung gemacht wurde und dann ein anderer Inhalt erzählt wurde.
Sie fragen sich nun sicherlich, was dies mit obigem Titel "Neutral" zu tun hat?
Immer wieder staune ich, wie bekannte Persönlichkeiten Neutralität mit Enthaltung der Stimme bzw. mit Nichts-Sagen oder Nichts-Tun übersetzt oder verstanden wird.
Wer Neutralität so versteht, bringt zum Ausdruck, dass er mit irgendetwas nichts zu tun haben möchte. Doch automatisch nimmt diese Person Partei für eine Seite - nämlich für jene, gegen die sie sich nicht wehren möchte.
Heisst Neutralität nicht vielmehr, sich alles neutral anzuschauen, die Fakten zu kennen und diese mit dem eigenen Dasein und den eigenen Werten zu überlegen, zu hinterfragen?
Heisst Neutralität nicht, auf Grund des Obigen sich dann in freiem Willen zu entscheiden - für oder gegen?
In der Fragestellung Gut oder Böse gibt es nur die neutrale Beobachtung zu einem entsprechenden Entscheid, dass gemäss unseren christlichen Werten in der Schweiz gehandelt wird. - Neutralität heisst nicht, nichts zu tun. Ich kann auch nicht neutral sein in der Frage, ob ich atme oder nicht atme.
Der spanische Dichter Calderon (17. Jhd.) hat mal die Geschichte erzählt, dass in der Hölle (der grösstmöglichen Entfernung von Gott) noch ein Platz frei sein. Vor dem Eingang seien viele Personen gewesen und hätten auf Einlass gewartet. Doch für den letzten Platz habe er sich den grössten Sünder auswählen wollen. So fragte er alle, was sie getan haben. Die Antworten waren: Lügner, Diebe, Mörder usw. - doch alles war ihm zuwenig. - Eine Person stand abseits und diese wurde gefragt, was sie gemacht habe? Die Antwort war "Nichts". - Auf die Rückfrage, kam die Antwort: "Ich habe nichts getan, auch als die Menschen Schlechtes getan haben, ich habe nicht eingegriffen. Ich habe nichts getan." Da sagte der Wächter gemäss Calderon: Der letzte Platz gehört dir! - Und er habe sich an die Wand gedrückt, dass er diese Person ja nicht berühre....
Es ist eigen, dass in der heutigen Zeit eine solche Geschichte Aktualität erhält. Neutralität gegenüber dem Negativen gibt es nichts. - Neutralität heisst darin vielmehr wahrzunehmen und in Freiheit unabhängig von anderen zu entscheiden.
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