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Aufmerksamkeit? Für wen, zu wem?

17/7/2022

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Im heutigen Evangelium von Lukas (Lk 10,38-42) wird Jesus von Maria und Martha bei ihnen Zuhause begrüsst. Martha geht sofort in die Küche und kocht etwas. Maria wendet sich Jesus zu.
Der Text ist vielen bekannt und wird oft dargestellt als ein Gegenüber von Tätigsein und Ausruhen, von Aktivismus und Passivismus.
Doch geht es hierin um etwas ganz anderes. Es geht um die Aufmerksamkeit, die geschenkt wird. Jesus kommt unerwartet und er wird empfangen.
Doch dann wird Jesus - und das ist das Entscheidende - Aufmerksamkeit zuteil. 
a. Martha schenkt ihm ihre Aufmerksamkeit indem sie in ihn hineininterpretiert, was er will. Sie fragt nicht, sie hört nicht hin. Nein, sie vermutet, dass er was zu Essen braucht und geht an die Arbeit. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich eigentlich an sich selber: ich schaue für mich, dass ich was zu tun habe, dass meine Einstufung umgesetzt wird.
b. Maria schenkt ihm die Aufmerksamkeit und nimmt ihn zuerst einmal wahr. Sie sieht ihn, hört ihn und stellt fest, dass er gar nicht essen will, sondern Dasein möchte und reden, berichten, erzählen. Sie stülpt ihre Wünsche nicht auf ihn über, sondern schenkt ihm die volle Aufmerksamkeit und hört zu.
Für mich ist diese Erzählung ein schönes Bild für unsere gesellschaftliche und kirchliche Situation. Wie oft wird ein grosser Aktionismus betrieben wie in Punkt a. Und dann werden die eigenen Vorstellungen ohne genau hinzuschauen auf die anderen übertragen. Und der krönende Abschluss ist dann die Begründung, dass dies so gewünscht gewesen sei. - Also eine Rechtfertigung des eigenen Egoismus.
So wird entsprechend viel gewirkt in der Welt, das gar nicht gewollt ist oder nur sich selber dient.
Wie viel anders wäre unsere Welt und Kirche, wenn wirklich hingeschaut würde, auf das, was nötig ist und gebraucht wird? Viele Problemlösungen wären dann umsetzbar, weil der Wille erkennbar ist auf welches Ziel hingearbeitet wird. Nicht das Ziel des Bewahrens für sich selbst, sondern es ist das Ziel des Helfens und Eingehens auf den Nächsten und Mitmenschen. Entsprechend sind hier Eigeninteressen hintenangestellt und das andere steht im Zentrum. In der Kirche heisst dies dann: Nicht etwas einfach machen, weil ich es so will! Vielmehr etwas machen, weil wir die Hilfe Gottes den Menschen zuteil kommen lassen wollen - und zwar so grosszügig wie Gott es ist. 
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