Als ich heute in Rom war, habe ich die Lateranbasilika besucht und das kleine angefügte Museum.
Nicht schlecht staunte ich, dass ganz unscheinbar die Bulle von Papst Johannes XXIII zum II. Vatikanischen Konzil ausgestellt war. - Doch ist sie ziemlich unscheinbar in der Ausstellung und gerät so richtig in den Hintergrund bei den vielen liturgischen Geräten und Gewändern, die im Zentrum stehen mit den grossen Vitrinen. Doch frage ich mich, ob dies nicht auch ein symbolisches Zeichen ist für den Umgang von uns im 22. Jahrhundert mit dem II. Vatikanum. Es wird in den Hintergrund gedrängt und oftmals ist man sich nicht mehr bewusst, was die Intention von Papst Johannes XXIII war und dann von den Konzilsvätern. Dies zeigt sich u.a. im Umgang mit der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium, die in der feierlichen öffentlichen Sessio des Konzils vom 4. Dezember 1963 als erstes Dokument des Konzils überhaupt mit 2147 zu 4 Stimmen angenommen und von Papst Paul VI. promulgiert wurde. Die Zeit - und dies hat Papst Johannes XXIII wirksam gezeigt - lässt sich nicht zurückdrehen und das Leben geht weiter in die Zukunft in der das menschliche Dasein in die je eigene gesellschaftliche Situation eingebunden ist und damit auch das Glaubensleben. Nehmen wir als ein sehr sichtbares Zeichen der Veränderung das Sakrament der Versöhnung. Über alle 20 Jahrhunderte hinweg hat dies Sakrament sich am meisten in der Form verändert - doch der Inhalt ist gleich geblieben: der verzeihende Gott, der dem Menschen einen Neuanfang ermöglicht. Schieben wir nicht Wichtiges an den Rand, sondern holen es wieder ins Zentrum.
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Januar 2025
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