Die Weltsynode in Rom ist zu Ende. Doch der eingeleitete Prozess geht weiter. - Und das Erstaunliche ist: der Papst setzt die Beschlüsse direkt in Kraft und erarbeitet kein nachsynodales Schreiben. Dies ist ein bemerkenswerter Vorgang. Erfreulich ist, wie alle Kapitel/Abschnitte angenommen wurden mit über 85% Ja, nur Artikel 60 erhielt weniger JA-Stimmen. Auf katholisch.de heisst es dazu: "Die katholische Kirche hat auf ihrer Weltsynode in Rom zahlreiche Beschlüsse gefasst, die zu grundlegenden Reformen führen sollen. Dazu gehört, dass sie die Frage der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern offenhalten will. Zudem stimmte die Versammlung für eine Dezentralisierung der katholischen Weltkirche und eine stärkere Beteiligung der Basis an wichtigen Entscheidungen. Auch die Forderungen nach mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht für Kirchenobere erhielten breite Mehrheiten. Überraschend gab Papst Franziskus die Beschlüsse der Synode unmittelbar nach der Abstimmung zur Veröffentlichung frei. Er verzichtete darauf, sie in einem eigenen päpstlichen Schreiben noch einmal einer Überprüfung und Auswahl zu unterziehen. Einige der Ergebnisse werde er jedoch noch einmal den Bischöfen der katholischen Weltkirche vorlegen und mit ihnen über ihre Umsetzung beraten, erklärten Vertreter des Synodensekretariats bei der Vorstellung der Ergebnisse am Samstagabend. In ihren Beschlüssen sprach sich die Weltsynode ferner für größere Spielräume bei dezentralen Entscheidungen in der katholischen Kirche aus. Das bisherige Verfahren für die Anerkennung von Beschlüssen lokaler Kirchenversammlungen müsse reformiert werden, heißt es in dem Text. Nur bei Fragen, die dogmatischen oder moraltheologischen Charakter haben oder die Sakramente betreffen, solle künftig weiterhin ein römisches Placet erforderlich sein. In allen anderen Fällen könne eine stillschweigende Zustimmung durch Rom angenommen werden. Die Weltsynode votierte zudem für mehr Mitsprache von Laien bei der Auswahl neuer Bischöfe. Die Synodenversammlung hoffe, dass das Volk Gottes bei der Wahl der Bischöfe ein größeres Mitspracherecht bekomme, heißt es in dem Abschlussdokument der Weltsynode." Hier die Deutsche Arbeitsübersetzung (nicht offizielle) des Generalsekretariates der Bischofsssynode: www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/2024-10-26_Weltsynode-Abschlussdokument-TED.pdf Über jeden Abschnitt des 50seitigen Dokumentes wurde einzeln abgestimmt und da ist es interessant zu sehen, wie die Resultate sind: - die meisten Abschnitte haben weniger als 20 Nein-Stimmen, - dann kommen je ein Abschnitt mit 22,28,33,38,39,40,43,45 Nein-Stimmen. - 2x 21,26 und 32 Nein-Stimmen, - 3x 25 und 37 Nein-Stimmen - Schliesslich kommt Artikel Nr. 60 mit 97 Nein-Stimmen bei 258 JA-Stimmen daher (also weniger als 30% Nein-Stimmen). Fazit ist: dass alle Artikel angenommen wurden. Hier der Artikel Nr. 60 in Italienisch und in Englisch "60. In forza del Battesimo, uomini e donne godono di pari dignità nel Popolo di Dio. Eppure, le donne continuano a trovare ostacoli nell’ottenere un riconoscimento più pieno dei loro carismi, della loro vocazione e del loro posto nei diversi ambiti della vita della Chiesa, a scapito del servizio alla comune missione. Le Scritture attestano il ruolo di primo piano di molte donne nella storia della salvezza. A una donna, Maria di Magdala, è stato affidato il primo annuncio della Risurrezione; nel giorno di Pentecoste, nel Cenacolo era presente Maria, la Madre di Dio, insieme a molte altre donne che avevano seguito il Signore. È importante che i relativi passi della Scrittura trovino adeguato spazio all’interno dei lezionari liturgici. Alcuni snodi cruciali della storia della Chiesa confermano l’apporto essenziale di donne mosse dallo Spirito. Le donne costituiscono la maggioranza di coloro BOLLETTINO N. 0832 - 26.10.2024 19 che frequentano le chiese e sono spesso le prime testimoni della fede nelle famiglie. Sono attive nella vita delle piccole comunità cristiane e nelle Parrocchie; gestiscono scuole, ospedali e centri di accoglienza; sono a capo di iniziative di riconciliazione e di promozione della dignità umana e della giustizia sociale. Le donne contribuiscono alla ricerca teologica e sono presenti in posizioni di responsabilità nelle istituzioni legate alla Chiesa, nelle Curie diocesane e nella Curia Romana. Ci sono donne che svolgono ruoli di autorità o sono a capo di comunità. Questa Assemblea invita a dare piena attuazione a tutte le opportunità già previste dal diritto vigente relativamente al ruolo delle donne, in particolare nei luoghi dove esse restano inattuate. Non ci sono ragioni che impediscano alle donne di assumere ruoli di guida nella Chiesa: non si potrà fermare quello che viene dallo Spirito Santo. Anche la questione dell’accesso delle donne al ministero diaconale resta aperta. Occorre proseguire il discernimento a riguardo. L’Assemblea invita inoltre a prestare maggiore attenzione al linguaggio e alle immagini utilizzate nella predicazione, nell’insegnamento, nella catechesi e nella redazione dei documenti ufficiali della Chiesa, dando maggiore spazio all’apporto di donne sante, teologhe e mistiche." "60. By virtue of Baptism, women and men have equal dignity as members of the People of God. However, women continue to encounter obstacles in obtaining a fuller recognition of their charisms, vocation and roles in all the various areas of the Church’s life. This is to the detriment of serving the Church’s shared mission. Scripture attests to the prominent role of many women in the history of salvation. One woman, Mary Magdalene, was given the first proclamation of the Resurrection. On the day of Pentecost, Mary, the Mother of God, was present, accompanied by many other women who had followed the Lord. It is important that the Scripture passages that relate these stories find adequate space inside liturgical lectionaries. Crucial turning points in Church history confirm the essential contribution of women moved by the Spirit. Women make up the majority of churchgoers and are often the first witnesses to the faith in families. They are active in the life of small Christian communities and parishes. They run schools, hospitals and shelters. They lead initiatives for reconciliation and promoting human dignity and social justice. Women contribute to theological research and are present in positions of responsibility in Church institutions, in diocesan curias and the Roman Curia. There are women who hold positions of authority and are leaders of their communities. This Assembly asks for full implementation of all the opportunities already provided for in Canon Law with regard to the role of women, particularly in those places where they remain under-explored. There is no reason or impediment that should prevent women from carrying out leadership roles in the Church: what comes from the Holy Spirit cannot be stopped. Additionally, the question of women's access to diaconal ministry remains open. This discernment needs to continue. The Assembly also asks that more attention be given to the language and images used in preaching, teaching, catechesis, and the drafting of official Church documents, giving more space to the contributions of female saints, theologians and mystics. " Hier die Deutsche Arbeitsübersetzung (nicht offizielle) des Generalsekretariates der Bischofsssynode: „60. Aufgrund der Taufe haben Frauen und Männer als Mitglieder des Volkes Gottes die gleiche Würde. Frauen stoßen jedoch weiterhin auf Hindernisse, wenn es darum geht, ihre Charismen, ihre Berufung und ihre Rolle in allen verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens umfas- sender anzuerkennen. Dies geht zu Lasten des Dienstes an der gemeinsamen Sendung der Kir- che. Die Heilige Schrift bezeugt die herausragende Rolle vieler Frauen in der Heilsgeschichte. Einer Frau, Maria Magdalena, wurde die erste Verkündigung der Auferstehung anvertraut. Am Pfingsttag war Maria, die Mutter Gottes, anwesend, begleitet von vielen anderen Frauen, die dem Herrn nachgefolgt waren. Es ist wichtig, dass die Schriftstellen, die diese Geschichten erzählen, in den liturgischen Leseordnungen angemessenen Raum finden. Entscheidende Wen- depunkte in der Kirchengeschichte bestätigen den wesentlichen Beitrag von Frauen, die vom Geist bewegt wurden. Frauen stellen die Mehrheit der Kirchgänger dar und sind oft die ersten Glaubenszeugen in den Familien. Sie sind aktiv am Leben kleiner christlicher Gemeinschaften und Pfarreien beteiligt. Sie leiten Schulen, Krankenhäuser und Unterkünfte. Sie führen Initiati- ven zur Versöhnung, zur Förderung der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit an. Frauen tragen zur theologischen Forschung bei und sind in verantwortlichen Positionen in kirchlichen Institutionen, in Diözesankurien und in der Römischen Kurie vertreten. Es gibt Frauen, die Autoritätspositionen innehaben und ihre Gemeinschaften leiten. Diese Versamm- lung fordert die vollständige Umsetzung aller Möglichkeiten, die bereits im kanonischen Recht in Bezug auf die Rolle der Frau vorgesehen sind, insbesondere an den Stellen, an denen sie noch nicht ausreichend umgesetzt sind. Es gibt keine Gründe, die Frauen daran hindern sollten, Führungsrollen in der Kirche zu übernehmen: Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht auf- gehalten werden. Darüber hinaus bleibt die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Amt offen. Diese Unterscheidung muss weitergehen. Die Versammlung fordert außerdem, dass der Sprache und den Bildern, die in Predigten, im Unterricht, in der Katechese und bei der Ausarbeitung offizieller kirchlicher Dokumente verwendet werden, mehr Aufmerksamkeit ge- schenkt wird, indem den Beiträgen weiblicher Heiliger, Theologinnen und Mystikerinnen mehr Raum gegeben wird“.
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
Archiv
Januar 2025
Kategorie
|