Mein Grossvater hat gerne Karten gespielt. So war es es immer sein grosser Wunsch einmal im Leben alle Karten der gleichen Farbe zu haben um so das Spiel bestimmen zu können. - Im hohen Alter war ihm dies geschenkt worden. Fast 90jährig und zum ersten Male im Leben alle Karten der gleichen Farbe: 9 Karten Rose.
Wie hatte er sich gefreut dies einmal erleben zu dürfen. Doch dann kam die Ernüchterung: a. Er ist nicht ErsterHand b. Er musste warten, dass seine Mitspielerin zu ihm schiebt c. Und weil er ZweiterHand ist, was soll er dann machen? A war Realität, B ist eingetroffen und es wurde ihm gegen zu entscheiden, was gespielt wird. Und nun die Zwickmühle für ihn: Was soll ich machen? - Rose wurde einfach gezählt - Obenherab und Untenherauf ging nicht, denn die Partnerin musste ausspielen und konnte ihn nicht ins Spiel bringen - Weisen: ja das konnte er - 9 Karten der gleichen Farbe. Die riesige Freude über das einmalige und sensationelle Blatt wandelte sich in Nachdenklichkeit und in den Entscheid: Rose wird Trumpf und es wird gewiesen - Zwar alles nur einfach gezählt, doch immerhin. Sicher, mein Grossvater hätte auch volles Risiko spielen können und etwas anderes entscheiden, so dass zumindest der Weis mehrfach gezählt wird. - Doch hat er nicht spekuliert, er hat mit den Fakten gearbeitet und sich so entschieden. Situationsbedingtes Handeln auf Grund der Fakten - das ist auch heute eingefordert. Und nicht ein Handeln auf Grund von Ausgangslagen, die vielleicht irgendwann eintreffen. Dies gilt für die Gesellschaft, die Politik, die Kirche. Doch dies bedeutet auch, dass die Fakten zuerst erkannt und ausgelegt werden. Es heisst sich zu informieren und nicht ins Blaue hinaus zu entscheiden. Es bedeutet jedoch auch, dass nicht einfach zugewartet werden kann, dass die gewünschte Situation/Ausgangslage irgendwann eintrifft. Realitätssinn, Ehrlichkeit und Verantwortung sind gefragt!
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September 2024
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