Können Sie sich noch an Ihre Kindheit erinnern? Haben Sie damals nicht manchmal Ihre Eltern auf die Probe gestellt damit diese die Meinung ändern. Haben Sie nicht versucht, etwas zu erreichen, indem Sie immer wieder gefragt, gestört haben? - Und vielleicht sind Sie dann zum Ziel gekommen, weil die Eltern keine Antwort mehr gaben oder JA sagten, damit Sie endlich still sind.
Kinder sind raffiniert und schlau um etwas zu erreichen. Die inkonsequente Haltung der Eltern (aus welchen Gründen auch immer) führt dann mit der Zeit zu Konsequenzen, die niemand sich vorgestellt hat: - die Eltern werden nicht mehr ernst genommen - alles ist möglich - ich kann machen, was ich will - denn es wurde ja irgendwie akzeptiert durch vorgängige Entscheidungsmuster. Diese Verhaltensmuster der Kinder erinnern mich manchmal an die verschiedensten Entscheidungsträger in der Welt, der Gesellschaft, der Kirche. Indem - wie den Kindern - nicht Grenzen aufgezeigt werden, wird inkonsequent gehandelt und gehandhabt. Und auf einmal ist alles Möglich - selbst jenes, das unmöglich erschien. Grenzen, Zuständigkeiten werden auf die Seite gelegt, weil man einen Schein wahren will oder Angst hat sich zu exponieren. - Und darin liegt die Führungsschwäche in unserer heutigen Gesellschaft. Viele Konflikte wären im Keime erstickt und beseitigt, wenn Führungskräfte sich wieder ihrer Verantwortung bewusst sind und die nötigen Entscheide fällen. Ansonsten werden diese Entscheide von anderen gefällt. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, des Werteumbruchs und der Orientierungssuche. Und dazu sind Personen mit Rückgrat gefragt, die hinstehen und klarstellen. Es sind Personen gefragt mit Visionen und Ideen. "Allen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann." sagt entsprechend ein altes Sprichwort. So leben wir auch nicht mehr in einer Zeit des Diskutierens, des Arrangierens. Wir leben in der Zeit in der Handlungen nötig sind. In der röm.kath. Kirche zeigt sich dies durch den grossen Reformstau (die Diskussionen hierfür wurden schon seit vielen Jahrzehnten geführt). Es ist eine Zeit des Handelns. Seien Sie sich dabei bewusst, dass dies nicht einfach ist: Wer handeln will, braucht ein entsprechendes Fundament, Hintergrundwissen usw. Sind wir uns bewusst, dass Nicht-Handeln auch Konsequenzen hat.
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September 2024
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