Wenn ich in den letzten Wochen die Berichterstattung in den Medien anschaue, dann schauert es mir. Personen, die von der röm.kath. Kirche bezahlt und angestellt sind, reden dermassen negativ von ihr, dass sich die Frage stellt, was das eigentlich soll?
Wohl gemerkt: a. ich bin gegen jeden Missbrauch der geschieht: ob von der Kirche, von der Schule, in Vereinen, in der Familie b. ich bin gegen Redeverbot c. ich bin dafür, dass die Wahrheit auf den Tisch kommt und endlich darauf schnell und unbürokratisch reagiert wird. Doch bin ich dagegen, dass auf Grund von verschiedenen Fällen alles schlecht gemacht wird. So wehre ich mich dagegen, dass die Kirche - ein toxisches System ist - also ein vergiftetes System - und ihre Mitarbeiter nur (!) Negatives machen - Veränderungen nötig hat auf Grund der Missbrauchsfälle - Veränderungen sind unabhängig davon nötig (ecclesia semper reformanda) - und alle ihre Mitarbeitenden in der Seelsorge vorverurteilt werden Darum halte ich auch fest, dass - mehr als 90% aller Fälle des Missbrauchs vor mehr als 20 Jahren geschehen sind und von den damals Verantwortlichen hätten aufgearbeitet werden müssen - die heutigen Verantwortlichen, die damals oft nicht in der Verantwortung standen, nicht dafür verantwortlich gemacht werden dürfen Die röm.kath. Kirche ist kein (!) toxisches System. Es sind bestimmte Verantwortliche die die grosse Mehrheit der Mitarbeitenden und Verantwortlichen in Misskredit bringen. Und es sind die heutigen Verantwortlichen, die dies auch klar stellen müssten. Unsere Kirche leidet nicht unter einem toxischen System. Sie leidet darunter, dass Personen, die sich engagieren und die Wahrheit benennen, nicht in Verantwortungspositionen berufen werden. Denn vor ihnen hat man Angst. Hier, ist die Bereinigung nötig! Das Bistum Chur ist ein schönes Beispiel hierfür: Hatte es Personen in seinem Führungsstab, die Rückgrat hatten - war das Bistum Chur führend und glaubwürdig. Hatte es nur Ja-Sager, war es schwach und desolat. Die katholische Kirche an sich macht nicht krank. Es sind verschiedene Amtsträger, die Mitarbeitende krank werden lassen, weil nicht ehrlich gehandelt wird oder zur Verschleierung beigetragen wird. Zu lange bin ich verantwortlich tätig in der röm. kath. Kirche um sagen zu dürfen: Unsere schöne Glaubensbotschaft macht gesund und kräftigt, wenn sie ernst genommen wird. Sie macht krank in der Botschaft für die "Kirche", wenn sie im Dienst des Karrieredenkens steht. Unsere Kirche braucht nicht "ständig-das-Negative-Suchende" und auch nicht "Karrieredenkende", sie braucht wieder Menschen, die sich für die Botschaft einsetzen und Rückgrat haben. Zum Abschluss dies: Vor vielen Jahren sprach ein Weihbischof aus Deutschland in Rom bei einer Veranstaltung mit dem Papst. Danach bekam er viel Applaus von den zuhörenden Bischöfen und Kardinälen. Und unter vorgehaltener Hand, die Bemerkungen: "Danke für dein Referat, wir stimmen zu, doch du weisst, dass deine Karriere damit beendet ist." - Das hat nichts mit Kirche zu tun, sondern mit Egoismus und Selbstdarstellung. Die Kirche ist nicht toxisch - sie ist befreiend. Doch dies muss gelebt werden. So hat jeder Bischof seine Verantwortung für seine Ortskirche und seine Mitarbeitenden. Die Synode 72 hat es damals gezeigt, was möglich ist, wenn dies wahrgenommen wird. Reden wir vermehrt von der befreienden Botschaft Gottes, die die Kirche verkündet!
0 Comments
Leave a Reply. |
Archiv
September 2024
Kategorie
|