In der Zwischenzeit werde ich immer mehr gefragt, was ich vom Vorkommnis halte, bei der eine Pfarreibeauftragte verabschiedet wurde und das Hochgebet teils von ihr alleine gesprochen wurde, teils zusammen mit den Anwesenden um den Altar (wobei das Hochgebet keines der anerkannten ist). Ergänzend dabei die Frage, was ich davon halte, dass nun der Bischof eine Voruntersuchung einleitet.
Die Antworten hierauf sind relativ einfach: a. Das Ereignis ist für mich beschämend, da das Hochgebet mit den Einsetzungsworten den Priestern/Bischöfen vorbehalten ist. b. Jede BerufschristIn (ausgebildete TheologIn) weiss, was die jeweilige Missio/Weihe für einen Auftrag beinhaltet (dies gilt auch in der ref. Kirche, in der orth. Kirche, in der lutheranischen Kirche: ein Auftrag ist nötig für verschiedene Aufgaben in der jeweiligen Kirche) c. Der angeblich initiierten Sache für die Gleichberechtigung dient dies Ereignis nicht, sondern es schadet. d. Dass die Zulassung zu den Weiheämtern diskutiert werden muss, ist schon lange klar und geschieht ja auch - vgl. die Diskussion Diakoninnen, viri probati, Pflichtzölibat (das Tempo der Diskussion kann sicher beschleunigt werden, doch auf vernünftige Art und Weise). e. Es befremdet mich, dass selbst in den kath. Medien "nur" auf das angeblich schöne Ereignis bezug genommen wird - jedoch nicht auf den theologischen Hintergrund. - Und es erstaunt mich dabei, welche respektlosen Untertöne in den Zeilen mitschwingen. (Und es ist äusserst fraglich, dass auch Pressesprecher von kirchlichen Amtsstellen in Kommentaren in dieser Weise sich auf den offiziellen Kanälen der röm.kath. Kirche ausdrücken) f. Wer das Video des Hochgebetes ins Internet stellt und dies international verbreitet wird, gibt dem Bischof gar keine andere Möglichkeit als zu reagieren - und er muss auch ohne Video reagieren (denn es geht um den Sachverhalt der Kompetenzüberschreitung und der theologischen Grundlage der Sakramentenspendung). Als Führungsperson ist der Bischof in der Pflicht zu reagieren und zu handeln. g. Alle Fachtheologen könnten entsprechend auf verschiedene Fragestellungen ohne Probleme klare Antworten geben und dabei den Bischof in seiner Leitungsfunktion unterstützen. Zusammenfassend dies: Es gibt hierbei nur VerliererInnen und schon gar keine GewinnerInnen. --------------------- Und damit dies auch nochmals gesagt ist (da auf Rückfragen meinerseits ich auf die sexuellen Missbräuche von kirchlichen Mitarbeitenden hingewiesen wurde): Nur weil ein paar wenige kirchliche MitarbeiterInnen (und ein/e jede/r einzelne ist einer/r zuviel, denn es dürfte niemand sein) sexuellen Missbrauch betrieben haben, machen dies nicht alle kirchlichen MitarbeiterInnen. Sexueller Missbrauch hat nichts mit Kompetenzüberschreitung zu tun.
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Januar 2025
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