In den letzten Wochen und Monaten wird immer wieder darüber diskutiert, was der synodale Prozess bedeutet. Dabei wird der Weg von Rom mit dem Weg in Deutschland verglichen und dann auch die Schweiz mit einbezogen.
Sehr staune ich dabei, wie auf einmal Deutschland der Schweiz als Vorbild dienen soll. - Die kirchlichen Angestellten in den Schweizer Bistümern haben schon lange mehr Kompetenzen als jene in Deutschland. Wir kennen das duale System - Deutschland ist noch weit von einer solchen Form entfernt. So sind für mich viele Punkte und Argumente sehr fraglich. (Allerdings bedarf unser System auch der Weiterentwicklung und der Ausmerzung von Fehlern) Doch wenn ich mich um die Zukunft der Kirche sorge, dann stellen sich mir die Fragen, die symbolisch ein perfekt gemachter Dachstuhl darstellt. (Das Foto oben zeigt den Dachstuhl, der von einem befreundeten Zimmermann gemacht wurde). In diesem Dachstuhl ist alles perfekt vorgearbeitet und die verschiedenen HandwerkerInnen haben dies weiter geführt und zusammen gesetzt. Es war ein Gemeinschaftswerk von verschiedensten Berufen und Personen, damit alles am richtigen Ort ist und auch passt. Unsere Kirche lebt nur davon, wenn alle am gleichen Strick ziehen und das gemeinsame Werk vor Augen haben (wie es hier der Dachstuhl zum Ausdruck bringt mit dem klaren Blick zum Himmel. Nur hierüber kann das Unterdach gebaut werden und dann das Dach gedeckt werden....). Und hier sehen wir im Augenblick in unserer Kirche die Schwierigkeiten, dass jede Person und Gruppierung in eine andere Richtung zielt. Sichtbar wird es mit den Darstellungen des Negativen in der röm.kath. Kirche und der Macht. - Macht und negative Formen gibt es nicht nur im innerkirchlichen Bereich. Auch in der öffentlich-rechtlichen Körperschaft gibt es dies. Ohne die Körperschaften kann kein Pfarrer und kein Bischof Personal in den CH-Bistümern anstellen. Ohne das Geld kann vieles nicht ermöglicht werden, usw. - Und dann heisst es oftmals: "Wer zahlt, der befiehlt". Es beschämt mich, wie unsere Bischöfe oftmals um Gelder kämpfen müssen für nötiges Personal, Investitionen, und dies dann nicht bewilligt wird. Dann jedoch den Bischöfen Unvermögen vorgeworfen wird (doch haben sie nicht das nötige Personal). Schauen Sie mal in unserem Bistum wieviel Personal das Ordinariat inkl. Generalvikariate hat - und wieviel Personal die jeweiligen Kantonalkirchen für den Administrationsbereich zur Verfügung haben). Schauen Sie mal hin wie viele Personen in den öffentlich-rechtlichen Körperschaften für die Kommunikation angestellt sind und wie wenige für das Bistum. Sicher können Sie jetzt sagen: Er schiebt den schwarzen Peter nun den Körperschaften zu. Meine Antwort ist: Im Wesen sind die Körperschaften eine administrative Entlastung des innerkirchlichen Bereiches. - Heute wird dies als Gegeneinander und nicht als Miteinander gesehen. Und darin liegt mit ein Grund für die Schwierigkeiten in unserer Kirche in der Schweiz. Die Zukunft der Kirche Schweiz geht nur in einem Miteinander und dass jede Person die jeweilige Verantwortung wahrnimmt. Die Körperschaften haben auch die Möglichkeiten hierin einen grossen Beitrag zu leisten - auch wenn es um die Gleichberechtigung von Frau und Mann geht: - im Bistum Chur: statt 7 Anstellungsordnungen für das Personal eine - die Löhne der Frauen bei den kirchlichen Angestellten (oftmals tiefer als bei den Männern) - die Kritik an den Bischöfen: wo ist die Kritik an den Körperschaften; und für beide wäre eine aufbauende und nicht sensationshaschende oder zerstörende Kritik gewünscht - der Ausbau des administrativen Bereiches im Vergleich zum Stillstand beim Ausbau der Seelsorge - die Machtkonzentrierung vom Bischof weg, jedoch zu den Präsidien der Körperschaften hin Die Zukunft der Kirche kann nur gestaltet werden in einem Miteinander. Und dann stehen wir bei den beiden Internetportalen der röm.kath. Kirche in der Schweiz: schade, dass es in beiden oftmals nicht um die Sache, sondern um Klicks und Personen geht. Und so kommen wir zurück zum Dachstuhl: Ohne genaue Vorarbeit, ohne Vorplanung, ohne genaues Fräsen und Zuschneiden, ohne Kranen, ohne schwindelfreie Arbeitende, ohne genaue Ordnung der Hinauftransportierung - ohne all dies ist der Dachstuhl nicht möglich. Das Gleiche in der Kirche: Miteinander und Füreinander.
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Wenn ich die Nachrichten lese, wie Kinder ein Kind töten bzw. andere Kinder ein Kind foltern, dann stellen sich für mich Grundsatzfragen.
Es stellen sich mir die Fragen, wie dies alles gefördert wird und wie der Nährboden hierfür geschaffen wird. Darum zum Überlegen diese Fragestellungen: - Ist es nicht angebracht freiwillig die Verrohung der Sprache zu durchbrechen und Gewaltausdrücke in der Sprache gar nicht zu verwenden? - Ist es wirklich sinnvoll Waffen als Spielzeuge sozusagen echt nachzubauen? - Ist es förderlich Internetspiele zu erfinden, die Gewalt verherrlichen? Spiele in denen man lernt zu töten, zu foltern, usw.? - Ist es förderlich Brutalo-Filme zu drehen oder Gewaltszenen darzustellen? Es stellt sich die Frage, da all das oben Beschriebene geschieht, ob damit Gewalt nicht als eine Selbstverständlichkeit für Konfliktlösungen gesehen wird? Ein spannender Film, ein spannendes Spiel kann es auch geben ohne jegliche Gewaltszenden. Was ist Ihnen lieber? Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende?
Diese Frage stellt sich mir immer wieder, wenn ich die Situation in der Welt und in der Kirche anschaue. Es ist ein Handeln gefordert und dann heisst es immer wieder, es muss abgeklärt werden, Geduld ist nötig usw. Und mit all diesen Antworten wird dem Schrecken immer mehr Platz gewährt und er breitet sich aus - der Schrecken ist dann sozusagen wie das Unkraut, das man gewähren liess und dann hat man nur mehr Arbeit den angerichteten Schaden auszubessern. In der röm.kath. Kirche zeigt sich dies indem nunmehr seit über 20 Jahren in der Welt jeweils an unterschiedlichsten Orten/Regionen über Missbräuche diskutiert wird. Das Zaudern und Zögern führt zu einer sinnlosen Verlängerung des Schreckens und verschiebt Lösungswege. Wie sinnlos wäre es diesem Schrecken endlich ein Ende zu machen, indem a. alle Bischofskonferenzen so schnell wie möglich aufklären und aufklären lassen b. Zumindest für die Bistümer der jeweiligen Bischofskonferenzen die Ausbildungswege durchleuchtet und verbessert werden und Sorgsamkeit von allen eingefordert wird (ohne Rücksicht auf Namen, Stellung usw.) c. Wenn die Diplomatie Menschenrechtsverletzungen überall benennt und nicht schweigt, weil man von jenem Land z.B. etwas braucht. d. Die Verantwortung wahr genommen wird auch in der Konfliktlösung bei Kriegen. Manchmal scheint es mir, dass viele Verantwortungsträger lieber "ein Schrecken ohne Ende" haben möchten... |
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November 2024
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